11/2013

Einsatz für frische Produkte aus der Region

Wochenmarkt in Vilsbiburg (Foto: Wilhelm Grässle)

Sichere Herkunft ist gerade bei Lebensmitteln sehr gefragt. Die Stadt Vilsbiburg bietet Erzeugern aus Stadt und Land ihre Unterstützung an. Ein Klimaschutz-Vortragsabend mit angeregter Diskussion zeigt Potenzial für Direktvermarktung, das noch wenig genutzt wird. Das Kompetenzzentrum vom Staatsministerium für Ernährung stellt Fördermittel in Aussicht.

 

Überschaubar war die Resonanz gegenüber dem Angebot vom Sachgebiet Klimaschutz.  Von über 40 geladenen Erzeugern aus der Region mit Erfahrungen oder Ambitionen in der Direktvermarktung war rund ein Dutzend erschienen, um sich über Chancen zu informieren, ihren eingeschlagenen Weg zu professionalisieren. „Das ist kein Spiegel für deren Zufriedenheit mit den gegebenen Möglichkeiten, ihre Ware vor Ort an den Kunden zu bringen" konstatierte Klimaschutzmanager Georg Straßer aus seinen Erhebungen. Jürgen Aigner, Student an der Hochschule Weihenstephan, bestätigte das in seinem Vortrag als Ergebnis der Potenzialstudie, die er im Auftrag der Stadt als Bachelorarbeit ausgearbeitet und so auch dem Stadtrat bereits im Juli vorgestellt hatte. Seine Befragung dieser Klientel hatte ergeben, dass die meisten Erzeuger von Nahrungsmitteln zwar einerseits unzufrieden mit dem Grad an Direktvermarktung seien, andererseits wäre aber deren Bereitschaft gering, die Wege zu nutzen und sich entsprechend zu engagieren. Diese Zurückhaltung erklärten die Anwesenden in der Diskussion mit diversen Unwägbarkeiten und dem großen personellen und auch finanziellen Aufwand, den die aktive Positionierung der Güter mit sich bringe. „Dabei steht gerade die sichere und nachvollziehbare - also regionale - Herkunft der Nahrungsmittel beim Verbraucher an erster Stelle, deutlich vor Bioprodukten", wusste Marion Hofmeier vom Marketingbüro schmeckt³ aus Freising, die den Diskussionsteil moderierte.

 

Staatliche Fördermittel für echte Regionalität

Die Erfahrenen aus der Runde sind vor allem am örtlichen Wochenmarkt aktiv und hier gäbe es noch Verschiedenes zu optimieren. Vor allem eine Ausdehnung der hier engen Produktpalette sei angesagt, war man sich einig, denn der Kunde wünsche sich ein umfangreiches Sortiment, wie er es auf anderen Wochenmärkten oder im Supermarkt  vorfinden würde. Suboptimal sei hier, dass von den 22 Marktständen nur neun tatsächlich von Herstellern aus dem südlichen Landkreis Landshut besetzt wären, die anderen kämen von weiter her. Das sollte sich ändern, um dem Bürger vor Ort „echte Regionalität" zu bieten. Für die fachliche Begleitung zum Ausbau der regionalen Vermarktung stellte Dr. Michael Lüdke, Leiter des Kompetenzzentrums für Ernährung, Fördermittel des entsprechenden Clusters vom Bayrischen Staatsministerium in Aussicht. Dafür müssten die Akteure vor Ort persönliches Engagement zeigen. Ein erster Schritt wäre ein fachlich moderierter Workshop zur gemeinsamen Erarbeitung von Chancen und Zielen zur Steigerung des regionalen Absatzes, die Entwicklung einer echten Regionalmarke wäre ein mögliches Ziel für die Zukunft. Der Anlass für das Sachgebiet Klimaschutz, sich für Direktvermarktung zu engagieren, liege primär in der Energieeinsparung, bedingt durch kurze Transportwege,  daher auch hier der Ruf nach Anbietern aus der näheren Umgebung. Für den Klimaschutz spielt aber auch der sozio-ökonomische Aspekt eine Rolle: „Sich der Herkunft der Nahrungsmittel besinnen und damit diesen Wert zu schätzen bringt mit sich, dass bewusster konsumiert und damit auch weniger Abfall produziert wird" meint Straßer. Auch das Gemeinschaftsbewusstsein würde beim „Erlebniseinkauf" auf dem Markt oder beim Bauern vor Ort gepflegt, war sich die kleine aber fitte Gruppe einig, die sich für eine weitere, vertiefende Zusammenkunft ausgesprochen hat und auf Zuwachs hofft. Interessenten möchten sich bitte beim Klimaschutzmanager melden, per E-Mail: klimaschutz@vilsbiburg.de oder telefonisch: 08741 305-444.

 

Foto: Wochenmarkt in Vilsbiburg (Wilhelm Grässle)