Text, Foto: Vilsbiburger Zeitung, 12.08.2014

Hospizverein nutzt das Bürger-Elektroauto

Klimaschutzmanager Georg Straßer übergibt die Nutzerkarte für das Elektroauto an die Koordinatorin des Hospizvereins, Eva-Maria Rausch.

Die Alternative der Fortbewegung gibt es nun auch für jedermann

Vilsbiburg. Der Hospizverein nutzt das neue Carsharing-Angebot der Stadt Vilsbiburg. Das Bürger- Elektroauto wird vom Verein künftig für Fahrten im Altlandkreis Vilsbiburg eingesetzt. Alleinstehende Menschen und Altenheime können somit besser und kostengünstig erreicht werden, argumentiert man seitens des Vereins für den Schritt, das Projekt durch Teilnahme zu unterstützen. Das Bürgerauto kann auch von Vereinen und Firmen geliehen werden, darauf weist der städtische Klimamanager Georg Straßer hin.

 

Carsharing, also ein Auto mit anderen teilen, macht Bürger mit geringem Aufwand mobil. Die Hospizarbeit hilft kranken Menschen, ihre Situation besser annehmen zu können, das Bürgerauto mobilisiert den Hospizverein für die soziale Arbeit außerhalb des Stadtgebietes. „Hier kommt ein echter Synergieeffekt zum Tragen", unterstreicht Klimaschutzmanager Georg Straßer im Zusammenhang mit dieser besonderen Auslastung des Elektro- Bürgerautos, das er bei der Firma E-Wald organisiert hat. Das Fahrzeug wird nur dann gebucht und genutzt, wenn es vom Verein für seine Betreuung gebraucht wird. „Nicht nur für viele einzelne Bürger, sondern auch für Firmen und Vereine kann dieses Angebot eine Alternative zum Taxi darstellen", wirbt Straßer für das neue Bürgerauto mit dem umweltfreundlichen und modernen Elektroantrieb.

 

Die ambulante, palliative und hospizliche Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die der Vilsbiburger Hospizverein mit mehr als 30 ehrenamtlichen, ausgebildeten Hospizbegleitern in verschiedenen Bereichen in Vilsbiburg und Umgebung leistet. Die Hauptaufgabe des Hospizvereins ist sowohl die Begleitung von Bewohnern des Hospizes Vilsbiburg als auch alter Menschen in den Pflegeheimen in Vilsbiburg und Umgebung in ihrer letzten Lebensphase. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter werden von der hauptamtlichen Koordinatorin eingesetzt, angeleitet und in ihrer oft anstrengenden Aufgabe gestärkt. Weiter nimmt sie Kontakt zu den jeweiligen Heimund Pflegedienstleitungen auf und pflegt die Beziehungen. „Die Elektromobilität ist für den Verein eine kostengünstige Version, mir im Bedarfsfall ein Fahrzeug zur Verfügung stellen zu können" , sagt Eva- Maria Rausch, Koordinatorin des Vilsbiburger Hospizvereins. Von Georg Straße erhielt sie als Vertreterin des Hospizvereins eine Einweisung in das in Vilsbiburg stationierte Elektroauto und außerdem die Nutzerkarte, die den Zugang zum Auto ermöglicht.

 

Anmelden, losfahren

Seitens der Stadt wirbt man um weitere Nutzer des Bürgerautos - die Konditionen dafür sind übersichtlich, wie man betont: Für unter sechs Euro in der Stunde, inklusive Versicherung und Strom, hat jeder Bürger die Möglichkeit, die Alternative zur Fortbewegung mit einem Verbrennungsmoter selbst auszuprobieren. Jeder Nutzer muss sich einmalig bei E-Wald auf der Internetseite www.e-wald.eu als Kunde registrieren. Nach Eingabe der erforderlichen Daten kann ein Vertrag ausgedruckt werden, mit dem der künftige Nutzer samt Führerschein zum Rathaus geht, um die Registrierung abzuschließen, für die einmalig sechs Euro abgebucht werden. Hier erhält er eine Kundenkarte, mit der er das Auto am Färberanger öffnen kann. Nach kurzer Einweisung kann man das Bürgerauto mittels PC oder Smartphone für seinen Wunschtermin reservieren, auch eine telefonische Reservierung ist möglich. Online ist übrigens auch der jeweilige Ladezustand des Fahrzeugs einsehbar.

 

Neben den öffentlichen Ladesäulen kann man auch zwischendurch an eine gängige Steckdose anschließen, um ein entferntes Fahrziel, und vor allem wieder den Heimatort, zu erreichen. Die dafür benötigten Kabel sind beigelegt. Kostenfrei tanken kann man an allen Elektro- Tanksäulen der Stadtwerke Vilsbiburg sowie an den Zapfsäulen des E-Wald-Netzwerkes, deren Zahl stetig ausgebaut wird.

 

Thema bei Wirtschaftsschau

Übrigens spielt die Elektromobilität als aktueller Trend bei Autos und auch bei Fahrrädern eine wichtige Rolle bei der diesjährigen Vilsbiburger Wirtschaftsschau, die von 4. bis einschließlich 7. September rund um die Stadthalle stattfindet. Wie die Organisatoren vom Wirtschaftsforum bekanntgaben, sind zahlreiche Anbieter und Hersteller diverser Arten elektrisch betriebener Fortbewegungsmittel unter den Ausstellern, so dass sich die Messebesucher umfassend informieren können. Auch Probefahrten werden möglich sein, wird Lust darauf gemacht, selbst einmal auszuprobieren, wie es ist, elektrisch angetrieben unterwegs zu sein. Franz-Josef Gotzler von E-Wald wird überdies beim Aussteller-Abend im Rahmen der Wirtschaftsschau ein Fachreferat zum Thema E-Mobilität halten. Bereits bei der Hauptversammlung des örtlichen Förder- und Werbevereins im Frühjahr hatte ein Vortrag Gotzlers mit der Vorstellung des Konzepts hinter E-Wald und dem Bürgerauto für viel Aufmerksamkeit gesorgt.

 

Info

Eine aktuelle Karte der Ladesäulenstandorte findet man auf der Homepage von E-Wald unter www.e-wald.eu/ladesaeulen. Zusätzliche Informationen gibt es bei Klimaschutzmanager Georg Straßer unter Telefon 08741-305 444.