Träger des Kulturpreises 2003 - Günther Ehr

Träger des Kulturpreises 2003 - Günther Ehr

Von links: Günther Ehr, Zweiter Bürgermeister Rudolf Lehner

Von der Stadt für herausragende Leistungen gewürdigt:


Der Geehrte heißt Günther Ehr

(Vilsbiburger Zeitung, 29.05.2004, Gisela Weiershaus)


Verleihung des Kulturpreises an langjährigen Vorsitzenden des Bund Naturschutz


Vilsbiburg. Der mit 1 000 Euro dotierte Kulturpreis 2003 der Stadt geht an Günther Ehr. Für seine langjährigen Verdienste im Bund Naturschutz - er stand der Ortsgruppe Vilsbiburg von 1983 bis 2003 als Vorsitzender vor - durfte er diese Auszeichnung am Donnerstagabend während eines Festakts in der Aula der Grundschule aus den Händen des 2. Bürgermeisters Rudolf Lehner entgegen nehmen. Damit wird ein Mann gewürdigt, der den Naturschutz mit all seinen Facetten im Bereich der Stadt und des angrenzenden Umlands seit 25 Jahren zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Der Vorschlag war - neben weiteren Eingaben anderer Mitbürger - mit einer umfassenden Begründung von Franz Grötzinger eingereicht und von dem achtköpfigen Vergabegremium einstimmig angenommen worden.


Den Kulturpreis der Stadt gibt es in dieser Form seit dem Jahr 2002. Er ist eine Weiterführung des 1995 unter dem Dach der Volkshochschule ins Leben gerufenen VHS-Kulturpreises und fällt nun auf deren Anregung in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Der erste Kulturpreisträger der Stadt Vilsbiburg war Gerhard Hellmann, der für seine besondere Leistung für das kulturelle Leben der Stadt im weitesten Sinne geehrt wurde.


Für die Erhaltung der Natur

Nach den vom Stadtrat festgelegten Richtlinien für die Verleihung des Kulturpreises soll dieser insbesondere eine Anerkennung und Auszeichnung sein für herausragende Leistungen einer Einzelperson, von Gruppen oder Vereinigungen, die zum Wohle der Kultur, der Förderung des Brauchtums, der Heimat- und Landespflege, auch des Denkmal-, Natur- und Umweltschutzes sowie im gemeinnützigen Bereich in der Stadt Vilsbiburg tätig sind. Die Preisträger müssen durch Geburt, Leben oder Wirken mit der Stadt oder ihrem Umland verbunden sein. Das Vorschlagsrecht steht jedem Bürger der Stadt und aus dem Einzugsbereich zu.Und nunmehr fiel die Wahl auf den 64-jährigen, seit letztem Oktober in die zweite Reihe des örtlichen Bund Naturschutz zurückgetretenen Günther Ehr. Formationen der Musikschule begleiteten den Festakt musikalisch auf bewährte Weise und 2. Bürgermeister Rudolf Lehner stimmte den anwesenden Kreis - darunter etliche Preisträger aus VHS-Kulturpreis-Zeiten - angemessen ein, als er das Wort an Günther Ehr richtete: "Sie leisten seit einem Vierteljahrhundert mit großem Engagement und hohem Zeitaufwand, ausgestattet mit fundiertem Wissen und Sachverstand, wertvolle Arbeit für den Schutz und den Weiterbestand unserer heimischen Flora und Fauna. Sie tragen damit in besonderer Weise für die Erhaltung unserer Natur in Vilsbiburg und der Umgebung bei."


Eine Institution in der Stadt

Bevor Lehner jedoch den Preis an Günther Ehr übergab, hielt der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, Paul Riederer, seine sehr persönlich gehaltene Laudatio: "Wir Natur- und Umweltschützer kümmern uns nicht nur um Tiere und Pflanzen und deren Lebensräume, sondern machen uns auch für eine regionale Heimat stark, die in die große Heimat Erde eingebettet ist. Parameter für diese überschaubare, regionale Heimat ist für uns, wie wir mit dem uns anvertrauten Land umgehen, mit der Landschaft also, die unleugbar die Basis unserer Kultur ist. Darum stellen wir uns vor unsere Wälder und Landschaften, weil von ihnen letztlich unsere Kultur herrührt. Deshalb beinhaltet Naturschutz eine immerwährende Verteidigung - nicht mit Waffen, sondern mit dem Herzen. Um den Konkurs des Naturhaushalts zu verhindern, muss der Schutz der Natur auch als kulturelle Aufgabe ersten Ranges anerkannt werden."Riederer hob hervor, dass der Geehrte in seiner Stadt als Institution für Fragen auf dem Gebiet des Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes gelte und dass er frühzeitig erkannt habe, dass es nicht genüge, sich allein an Tieren und Pflanzen zu erfreuen, sondern auf ihre Gefährdung und ihren Schutz öffentlich hinzuweisen und aktiv zu werden. Die breite Palette der persönlichen Naturschutzaktivitäten von Günther Ehr und seiner Ortsgruppe kann hier nur gestreift werden wie beispielsweise die Übernahme einer Bach-Patenschaft für den Rettenbach, das Pachten von Biotopflächen nebst dem Anpflanzen zahlreicher Hecken als Lebensraum für Vögel und Kleintiere sowie das Anlegen von Tümpeln und die Pflege natürlicher Kleingewässer. Zu seinen besonderen Anliegen gehört der Schutz der heimischen Vogelwelt, aber auch der Amphibienschutz liegt ihm am Herzen sowie der Schutz und die Verbreitung von Wildblumen. Seit vielen Jahren führt Ehr naturkundliche Exkursionen durch und der Aufbau einer Bibliothek mit naturkundlichen Fachbüchern ist ebenso Teil seines kulturellen Werks.
Der Preisträger selbst betonte, dass es ihm mit Unterstützung der Mitglieder seiner Ortsgruppe möglich gewesen sei, einiges für die Natur zu leisten. "Ich habe die Arbeit gerne getan, aus Freude an der Natur, die uns so viel gibt; aus Ehrfurcht vor der Schöpfung, die uns immer wieder mit neuen Entdeckungen überrascht, und aus Liebe zur Heimat, die ich weiterhin als liebenswert erhalten möchte." So wird Günther Ehr auch in Zukunft seine ganze Kraft für den Schutz und Erhalt der schönen Natur einsetzen.