Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2006 - Martin Seidl

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2006 - Martin Seidl

Erster Bgm. Helmut Haider (links) bei der Preisverleihung mit Martin Seidl (Mitte mit Familie) und Hermann Czujan (rechts

Bericht der Vilsbiburger Zeitung vom 02.06.2007

 

Zum dritten Mal wurde ein Nachwuchssportler von der Stadt ausgezeichnet

Fitness, Mut und viel Liebe zum Tier

 

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2006 ging an den 13-jährigen Jockey Martin Seidl

 

Vilsbiburg. Zum dritten Mal wurde am Donnerstagabend in der Grundschulaula der Manfred-Paech-Jugendsportpreis verliehen. Welch hohe Wertschätzung diese noch junge Auszeichnung bereits genießt, zeigte sich daran, dass die komplette Vilsbiburger Bürgermeisterriege mit Helmut Haider, Rudi Lehner und Johann Sarcher nebst mehreren Stadträten sowie zahlreichen weiteren Ehrengästen aus Politik, Sport und Kultur vertreten war. Die Wahl der vierköpfigen Jury fiel schließlich einstimmig auf den 13-jährigen Martin Seidl, der im Juli 2006 mit seinem Wallach "Laredo" zum zweiten Mal in Folge das renommierte Deutsche Ponyderby in Mannheim gewinnen konnte. Für diese herausragende sportliche Leistung erhielt Martin Seidl eine Urkunde sowie eine in der Partnerstadt Buja hergestellte Medaille. Außerdem ist der Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2006 mit 500 Euro dotiert.

 

Mit Whitney Houstons Hit der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul, "One moment in time", dargebracht von der Pianistin Irmgard Blenninger, begann der rund einstündige Festakt. Und Bürgermeister Helmut Haider nahm den Titel gleich auf, als er auf Martin Seidls großen Moment in Verbindung mit dem Manfred-Paech-Preis zu sprechen kann. "Wir haben einen würdigen Preisträger gesucht, der die Stadt Vilsbiburg im Rahmen des Sports im ver-gangenen Jahr überregional positiv vertreten hat. Unsere Wahl fiel einstimmig auf Martin Seidl." Der junge Reiter habe die Jury durch seine sportlichen Leistungen und sein herausragendes Engagement überzeugt. "Neben der körperlichen Fitness waren auch eine gehörige Portion Mut und feinfühliges Zusammenspiel mit dem dir anvertrauten Tier die Grundvoraussetzungen für deinen Erfolg", sagte Haider zu dem jungen Preisträger. Die Laudatio hielt mit Hermann Czujan ein echter Pferdeexperte, der in Vilsbiburg von seinen spritzigen Moderationen bei den Dionysi-Rennen wohlbekannt ist. Czujan ging zunächst auf Martin Seidls Wer-degang ein. Bereits im Alter von zwei Jahren sei dieser erstmals im Sattel gesessen, wenige Jahre später folgten die ersten Rennen auf den Bahnen in der näheren Umgebung. Und schon hier sei das Talent des Jungen augenscheinlich geworden: "Martin, du hast in deiner noch jungen Karriere schon viel geleistet", lobte Czujan.

Aus 49 Rennen ging Martin Seidl 33 Mal als Sieger hervor, dies sei "eine einmalige Sache". Besonders hervorzuheben seien aber natürlich die beiden Derbysiege in Mannheim: "Ein solcher Erfolg ist der Traum eines jeden Jockeys - meist bleibt er jedoch unerfüllt. Du hast ihn dagegen bereits zweimal verwirklicht", sagte Czujan. Nach dem zweiten Triumph flatterte Martin Seidl das Angebot eines Trainers ins Haus, eine Woche auf einem französischen Gestüt zu trainieren: "Das zeigt die hohe Wertschätzung, die dir in Galoppkreisen jetzt bereits entgegenschlägt." Über all seinen Erfolgen habe Martin Seidl laut Czujan eines jedoch nie vergessen: "Niemals würdest du ein dir anvertrautes Pferd in einem Rennen überfordern. Du bist jetzt schon ein großer Champion im Sport - hoffentlich wirst du auch einer im spä-teren Leben."

Im Anschluss an die Laudatio wurde den Gästen Martin Seidls größter Erfolg per Video-Einspielung vorgeführt. Noch einmal ging es für den jungen Reiter und seinen Wallach "Laredo" über die Grasstrecke der Mannheimer Rennbahn, noch einmal wurde gezittert, als "Laredo" kurz vor dem Ziel beinahe ins Straucheln geraten wäre, und noch einmal durfte befreit gejubelt werden, als Pony und Reiter zur Hymne "Moment of glory" von der Rockband Scorpions mit mehreren Längen Vorsprung den Zielpfosten passierten. So forsch und zielstrebig Martin Seidl auf der Rennbahn zu Werke geht, am Mikrofon hatte er doch Mühe, die richtigen Worte zu finden. Nachdem er den Anwesenden artig gedankt hatte, geriet der 13-Jährige kurzzeitig ins Stocken. Doch mit einem offenen Bekenntnis rettete er selbst die Situation: "Reiten kann ich wohl deutlich besser als hier vorne schmatzen", meinte er und hatte damit die Herzen der Anwesenden endgültig gewonnen.

Bürgermeister Helmut Haider nutzte seine abschließenden Worte zum Hinweis, dass in den Vilsbiburger Sportvereinen noch zahlreiche weitere Talente "schlummerten". "Wir können für die Vereine und Sportler schon gute Voraussetzungen bieten, aber es reicht noch nicht ganz. Der Bedarf ist einfach zu groß. Wenn wir es aber schaffen, die geplante neue Ballsporthalle zu errichten, dann können wir schon eine ganze Menge davon abdecken." Beendet wurde der Festakt mit dem Klassiker "We are the champions", ge-spielt am Klavier von Irmgard Blenninger und Johannes Gruber von der Musikschule Vilsbiburg.

Bernhard Beez