Mögliche Standorte wurden erörtert

Projektstudie „Dorfladen Seyboldsdorf“ auf dem Weg

Um die Machbarkeitsstudie „Ein Dorfladen für Seyboldsdorf?“ voran zu bringen, schaute sich Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle zusammen mit dem Dorfladenberater Wolfgang Gröll und Regionalmanager Georg Straßer die Lage vor Ort an

Projektstudie „Dorfladen Seyboldsdorf“ auf dem WegProjektstudie „Dorfladen Seyboldsdorf“ auf dem Weg

Von links: Stadtpfarrer Peter König, Kirchenpfleger Martin Hable, Dorfladenberater Wolfgang Gröll, Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle und Regionalmanager Georg Straßer im Innenhof des Pfarrhauses

Als erstes besuchte man den kleinen Lebensmittelladen von Theresia Gahr in der Dorfstraße 16. Die Inhaberin betreibt ihn schon seit 41 Jahren, in der dritten Generation, „ohne Urlaub, ohne Mittagspause, jeden Tag von früh bis spät und früher auch sonntags“, erzählte sie ihren Alltag. „Leider kamen in den letzten Jahren immer weniger Kunden, die fahren lieber in die Großmärkte nach Vilsbiburg, da kann man nichts machen“, so die „Gahr Resi“, wie sie die Leute hier nennen. Die Besucher gingen auf die Erfahrungen der Ladeninhaberin ein und versuchten, sie und die Gegebenheiten im Konzept zu einem neu ausgerichteten Dorfladen zu integrieren.

Weiter sah man sich einen alternativen möglichen Standort an: den Pfarrhof gegenüber. Während das Hauptgebäude aufgrund der beschränkten räumlichen Situation wegen des Erhalts des Pfarrsaals als solchen, dem zu schmalen rückseitigen Zugang und des bestehenden Denkmalschutzes wegen nur wenig Möglichkeiten zulässt, wurden das Garagengebäude und insbesondere der Stadel mit dem Innenhof näher in Betracht gezogen. Auch die rückseitigen Parkplätze könnten ein Konzept hier positiv ergänzen. Stadtpfarrer Peter König steht dem Projekt aufgeschlossen gegenüber, möchte sich dazu aber erst mit dem Pfarrgemeinderat abstimmen. Er sah hier ebenso wie Bürgermeisterin Sibylle Entwistle eine willkommene Möglichkeit, in Verbindung mit dem Pfarrhof eine „soziale Mitte“ in Seyboldsdorf zu schaffen. Auch die Belange der Barrierefreiheit ließen sich hier umsetzen und der Innenhof würde sich für ein Café anbieten.

Eine dritte Option wären Räumlichkeiten im früheren Kloster. Melanie Aigner, die dort mit ihrer Familie wohnt, zeigte Gesprächsbereitschaft, ihre Räume in der früheren Klosteranlage für einen Dorfladen zu analysieren. Damit eine Trennung vom Wohnbereich gewahrt bliebe, würden sich hier die Gewölbe links des Haupteingangs anbieten. Die historischen Räume mit bis zu einem Meter dickem Mauerwerk lassen viele Möglichkeiten offen. Auch Dorfladenberater Gröll fand großes Gefallen an dem ehemaligen Kloster und nimmt die gesammelten Eindrücke in seine weitere Planung mit auf.

 

Umfrageaktion bringt Rückenwind

Nach einer Aufklärungsversammlung im Oktober wurde kürzlich eine Umfrageaktion bei allen Seyboldsdorfer Haushalten durchgeführt. Der versendete Fragebogen erkundete neben dem aktuellen Einkaufsverhalten der Bürger auch deren Bedürfnisse, die mit einem Dorfladen erfüllt werden sollten. Solche Aktionen haben laut Fachberater Gröll einen statistischen Rücklaufwert von unter 10 Prozent. „Von den versendeten Fragebögen kamen aber über die Hälfte zurück“, verkündete Regionalmanager Georg Straßer, der die Aktion mit einem Abfragebogen ausführte, den er zusammen mit Gröll entwickelt hatte. Das Ergebnis: Über 90 Prozent antworteten auf die Hauptfragen, ob in Seyboldsdorf ein Dorfladen errichtet bzw. fortgeführt werden solle und ob sie auch dort einkaufen würden mit „Ja“. „Dieses eindeutige Votum bekräftigt unsere Vermutung, dass der Ortsteil Seyboldsdorf hier einen reellen Bedarf hat und ist eine optimale Ausgangsbasis für weitere Schritte,“ konstatierte Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle das Abfrageergebnis und ergänzt: „Schön ist, dass von den Befürwortern auch zwanzig Bürger ihre Kontaktdaten angegeben haben, um in irgendeiner Form mitzuwirken.“

Interessant waren auch die Anregungen, die über die Abfrage hinaus gingen, wie „eine Zentrale für das Dorfleben schaffen“, „ein kleines Café wäre gut“ und „ein Paketdienst wäre praktisch“. Die Waren sollten überwiegend von Erzeugern der Region kommen, wie sie in unserer Direktvermarkterbroschüre aufgeführt sind, so der vielfach genannte Wunsch. Auch eine Infotafel der örtlichen Vereine wurde angeregt sowie die Gründung einer Genossenschaft für die Finanzierung eines Dorfladens.

 

Der nächste Schritt wird die Gründung eines Arbeitskreises sein: Wer gerne mitwirken möchte und dieses noch nicht kundgetan hat, möchte sich bitte melden bei Regionalmanager Georg Straßer: 08741/305-444 oder strasser@vilsbiburg.de.