Die Genossenschaftsbrauerei - ein Bürgerprojekt auf dem ABV-Gelände Brauerei zur Belebung des Gasthauses

Verfolgt man die öffentliche Diskussion, dann könnte man leicht den Eindruck gewinnen, dass die geplante Schaubrauerei das wichtigste Projekt der Stadt ist. Unterstützer und Skeptiker debattieren ausdauernd darüber, wie sinnvoll es denn sei, in Zeiten, in denen internationale Braukonzerne das Geschäft dominieren, eine kleine regionale Brauerei zu gründen.

 

Dabei wird aber vergessen, dass die Brauerei der kleinste Teil des Gesamtprojekts auf dem ABV-Gelände  sein wird. Gerade 350 Quadratmeter der überplanten Fläche sind dafür vorgesehen. Im Vergleich dazu: die Musikschule bekommt 1.200 m² Nutzfläche, der Saal 1.100 m² und für das Gasthaus sind 600 m² in der Planung. 

 

Wie man an der intensiven Diskussion aber unschwer erkennen kann, ist die in Gründung befindliche Genossenschaftsbrauerei unter einem anderen Aspekt von großer Bedeutung. Eine regionale Brauerei in Bürgerhand ist eine identitätsstiftende Einrichtung, die sich auch auf das geplante Wirtshaus positiv auswirken wird. In vielen bayerischen Orten erlebt die handwerkliche Braukunst gerade eine Renaissance. Wie sehr das Thema Regionalbrauerei auch in Vilsbiburg den Nerv der Zeit trifft, sieht man unter anderem daran, wie viele Bürger sich wirtschaftlich in die Genossenschaft einbringen: „Es gibt in Bayern kaum eine Genossenschaft, die vom Start weg eine so hohe Bürgerbeteiligung hatte“, freut sich Vorstandsvorsitzender Gerhard Gilch.

 

Entstanden ist die Idee der Schaubrauerei übrigens bei einem Treffen mit einem potentiellen Investor für dieses Gasthaus. Er hatte das Thema ins Gespräch gebracht, um der geplanten Gaststätte eine gewisse Einzigartigkeit zu verleihen. Diese Idee wurde später vom Stadtrat aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Verwaltung hat daraufhin einen Personenkreis angesprochen und mit den Vorbereitungen zur Gründung einer Genossenschaft beauftragt. Die Stadt errichtet die Gebäude und behält damit Planungshoheit bei der Gestaltung des gesamten Areals; Gasthaus und Brauerei stehen nicht nur in Sichtbeziehung zum geplanten Kulturhaus, die beiden Einrichtungen sollen sich auch gegenseitig ergänzen.

 

Dass der Optimismus nicht unbegründet ist, konnte man schon jetzt während der Sommermonate beobachten: Wenn drei Holzhütten schon so viele Besucher ans Vilsufer locken, wie könnte dann ein schöner Biergarten scheitern? Diese Frage stellte ein Mitarbeiter der HoGa, der Beratungsgesellschaft des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands.

 

Gründung Genossenschaftsbrauerei „Angerbräu“Bildnachweis: Die Genossenschaftsbrauerei „Angerbräu“ erfreut sich von Beginn an eines großen Interesses bei den Bürgern.

 

Bild: Die Genossenschaftsbrauerei „Angerbräu“ erfreut sich von Beginn an eines großen Interesses bei den Bürgern.